Investiert werden, so Jürgen Werner, Eisenbahnbetriebsleiter und Prokurist der Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO), zu der auch die Wittlager Kreisbahn gehört, zwei Millionen Euro. Maßnahmen finden sowohl in Niedersachsen als auch in Nordrhein-Westfalen statt.
Vorgesehen ist, dass die gesamte Strecke der Wittlager Kreisbahn zwischen dem Industriegebiet Bohmte und Bad Holzhausen in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 komplett durchsaniert sein soll. Die Förderkulisse, so Werner, ist mit 90 Prozent kaum zu überbieten. Dabei zahlt der Bund 50 Prozent, die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen 40 Prozent.
Die Ansage des Eisenbahnaufsichtsamtes lautet: "Gebt Gas!" Denn nur, wenn die Gleise zuverlässig nutzbar sind, lässt sich die Vorstellung, mehr Güter auf die Schiene zu bekommen, umsetzen. Der Eisenbahnbetriebsleiter sagt: "Wir sind für die sogenannte letzte Meile zuständig."
Grenzübergreifend
Aktuell läuft nicht die erste große Ertüchtigungsmaßnahme. Bereits 2018 wurden im Wittlager Land rund 1,8 Millionen in Gleise und Brückenbauwerke investiert. Der Abschnitt zwischen Pr. Oldendorf und Bad Holzhausen war lange nicht bedacht worden. Derzeit werden dort rund 1,3 Kilometer Oberbau saniert. Hinzu kommen fünf Bahnübergänge und ein Durchlass.
Auf niedersächsischem Gebiet im Wittlager Land sind die Baumaßnahmen an den Bahnübergängen im Bereich der Gemeinden Bad Essen und Bohmte fast durch, aktuell wird an zweien in Lintorf und Dahlinghausen gearbeitet. An den Gleisen sind jeweils zwei oder drei Kolonnen gleichzeitig im Einsatz.
So wird rund ein Kilometer Gleise im Bereich "Im Felde" in Bad Essen-Wehrendorf erneuert, im Bahnhof Bad Essen stehen ein zweites Gleis, die Weichenschwellenerneuerung und der Bahnübergang Essener Straße auf dem Plan. Ebenso wird an der Bahnsteigkante am Bohmter Bahnhof zwischen den Übergängen Bremer Straße und Zufahrt zum Busbahnhof gearbeitet. Eine weitere Strecke wird zwischen dem Übergang Waldstraße (Dahlinghausen) und Nordrhein-Westfalen in Angriff genommen.
Intensiver nutzen
Jürgen Werner sagt: "Wenn die Strecke bis Bad Holzhausen durchsaniert ist, dann können Unternehmen von uns auch von der nordrhein-westfälischen Seite aus beliefert werden." Gedacht werde zudem daran, aus dem Hinterland von Bad Holzhausen weitere Verkehre zu generieren. Werner: "Da tut sich etwas, aber wir sind noch ganz am Anfang." Auf jeden Fall gehe es darum, die Strecke zukünftig intensiver für den Gütertransport zu nutzen als bisher. Das wiederum stehe auch im Zusammenhang mit den Fördermitteln, die der Förderung des Schienengüterverkehrs dienen.
Was wird aus dem unübersichtlichen Bahnübergang an der Straße "Bahnwinkel" in Bohmte?
Es muss etwas geschehen
Sämtliche Klippen sind nach Fertigstellung der baulichen Maßnahmen allerdings noch nicht umschifft. Stichworte sind die Querung der Gleise in Pr. Oldendorf an der Brümmelstraße und der Bahnübergang "Bahnwinkel" in Bohmte. Zu der Straßenquerung in Bohmte heißt es: "So wie die Situation derzeit ist, kann sie nicht belassen werden. Das ist eine Vorgabe des Eisenbahnaufsichtsamtes." Die Sichtflächen seien nicht ausreichend groß, aber eine technische Sicherung für rund 400.000 Euro sei einfach nicht angemessen. Gespräche, um zur einer Lösung zu kommen, so Werner, liefen.